Hoch im Norden

IMG_2006Etwa 160 km über Hamburg, kurz vor der dänischen Grenze, liegt die nördlichste kreisfreie Stadt unseres Landes: Flensburg. Als Zentrum der dänischen Minderheit in Deutschland, liegt sie zudem am Ende der Flensburger Förde und bietet mit ihrem historischen Hafen und kleinen dänischen Geschäften ein besonderes Stück Lebensqualität. Kleine alte Häuser in den Nebenstraßen verzücken das Auge und urige Antiquitätenläden in alten Kellergewölben laden zum Stöbern ein.

Foto 2Die Freizeit vertreibt man sich hier mit Bootsfahrten über die Förde, die einen schönen Blick auf das Hauptgebäude der Marineschule in Flensburg-Mürwik bietet. Sie dient seit dem Jahr 1956 der Bundesmarine als Offiziersschule. Das Gebäude aus rotem Backstein wurde seit 1907 nach dem Vorbild der Ordensburg Marienburg in der Nähe von Danzig gebaut und wird auch die „Rote Burg an der Förde“ oder das „Rote Schloss am Meer“ genannt.

Was das Flensburger Lebensgefühl angeht, so fällt auf, dass man sich hier nie wirklich beeilen muss und irgendwie tut das auch niemand. Im Vergleich zur Großstadt kann man einen Stadtbummel geradezu als sanftmütig bezeichnen und der abendliche Ausblick über den Hafen ist geprägt von beleuchteten Kirchtürmen, Schiffsmasten und bunten Lichtern.

WindsbrautSehenswert ist auch die „Windsbraut“. Mit wehendem Haar steht sie in direkter Nähe zum
Hafen, gehüllt in das Element des Windes. In der „Deutschen Mythologie“ von Jacob Grimm wird die Windsbraut als Wirbelwind beschrieben. Nur halbgöttliche, göttliche, aber auch teuflische Wesen können ihr Gemüt bewegen. Gemäß der altnordischen Mythologie ist die Windsbraut eine Art des Sturmwindes. Der Wind selbst, so steht es in der Edda, sei ein Riese in der Gestalt eines Adlers. Er sitzt am Ende des Himmels und schlägt mit seinen Schwingen den Wind über die Erde und die Menschen.

Ein Ausflug nach Flensburg mag in jedem Fall von Gemütlichkeit geprägt sein. Wer sich dann noch etwas weiter in den Norden verirren möchte, sollte sich Skagen in Dänemark nicht entgehen lassen. Die Nähe des Meeres soll dort atemberaubend sein, oder besser die Nähe von zwei Meeren, denn Nord- und Ostsee treffen an der höchsten Spitze Dänemarks unmittelbar aufeinander.