Andere Länder, andere Sitten… Neujahrsbräuche weltweit

Kaum ist man durch die besinnlichen Weihnachtstage gekommen, schon beginnt die Planung für ein rauschendes Neujahrsfest. Doch was gehört eigentlich zu einem typischen Silvesterabend dazu? In Deutschland gehört zum Beispiel das Verschenken eines Marzipanschweins, das Bleigießen, das Beisammensitzen am Tischgrill, die Feuerzangenbowle oder ein guter Sekt zum festen Bestandteil des Neujahrsabends. Nicht zu vergessen ist das Fernsehprogramm mit dem Kultsketch „Dinner for One“ – ein unverzichtbares Muss!

Da jedes Land seine eigenen, interessanten Neujahrsbräuche hat, lohnt es sich diese vorzustellen: Schaut man nach Spanien, so wird man feststellen, dass Weintrauben in der Neujahrsnacht eine sehr besondere Rolle zukommen. Die Weintrauben sind Teil eines Brauches, der auf großen Plätzen nahe einer Kirche oder aber auch vor dem Fernseher stattfindet. Hierbei benötigt man zwöf Weintrauben, die zu jedem mitternächtlichem Glockenschlag einzelnd verzehrt werden. Damit dem Neujahrswunsch nichts mehr im Wege steht, darf beim zwölften Glockenschlag keine der zwölf Weintrauben vergessen worden sein. Damit auch alle mit Trauben versorgt sind, werden kurz vor Mitternacht an fast allen Straßenecken kleine Plastiktüten, gefüllt mit zwöf Trauben, zum Kauf angeboten. Zwar nicht mit Glockenschlägen, aber mit Schlägen auf den Rücken wird die Neujahrswende in Bulgarien gefeiert. Mit einem bunt geschmückten Kirschbaumast ziehen Kinder von Haustür zu Haustür und schlagen die Bewohner der Häuser mit dem Ast auf den Rücken, um ihnen auf diese Weise Glück und Gesundheit für das neue Jahr zu wünschen.Die Mühe wird dann mit Süßigkeiten oder etwas Kleingeld belohnt.

In den USA und in Tschechien wird am Abend Linsensuppe serviert, da Linsen eine gewisse Ähnlichkeit zu Geldmünzen haben und somit Wohlstand für das neue Jahr prophezeien. Während man in Tschechien zusätzlich zu den Linsen einen Apfel aufschneidet, um zu schauen, ob die Kerne in Sternform stehen und Glück voraussagen, oder ob sie ein Kreuz bilden und Unheil ankünden, gilt in den USA die Devise „Nothing Goes Out!“. Dieser Sinnspruch verlangt, dass nichts am ersten Tag des neuen Jahres das Haus verlassen darf, andernsfalls wird man im neuen Jahr vom Pech verfolgt.

In Ländern wie Brasilien und Italien hingegen liegt der Fokus auf Textilien bzw. auf die Farbe der Kleidung, die an Silvester getragen wird. In Brasilien wird auf weiße Kleidung großen Wert gelegt. Es heißt, wenn man das neue Jahr in der Farbe der Unschuld und des Friedens begrüßt, so ist einem das Glück versprochen. Wenn es um die Farbe der Unterwäsche geht, sind sich die Brasilianer und die Italiener jedoch einig: Wer auf das große Liebesglück hofft, der begrüßt das neue Jahr in roter Unterwäsche! In Sachen Liebe wird auch in China etwas nachgeholfen. Dort beschriften Junggesellen Mandarinen mit ihren Namen und werfen diese anschließend ins Meer und hoffen, dass die Mandarine von ihrer zukünftigen Partnerin oder ihrem zukünftigen Partner gefunden wird und diese/dieser sich auf die Suche nach der Person macht, die auf der Mandarine zu lesen ist.

All diesen Bräuchen ist gemeinsam der Aberglaube. Die Hoffnung auf ein besseres und glückliches neues Jahr. Verschiedene Rituale und Bräuche werden zelebriert mit dem Wunsch, zufrieden zu sein. Das verbindet wohl die Menschen weltweit.

In diesem Sinne: Einen guten Rutsch und viel Freude im neuen Jahr!