Entweder man liebt sie, oder man hasst sie…

Die Oper. Von vielen hoch geschätzt, von anderen als verstaubt und elitär abgewertet.

opera-594592__180

Während die einen die Oper in erster Linie als einen Versammlungsort aller Spießbürger sehen, die durch ihre Anwesenheit lediglich ihre gesellschaftliche Stellung bestätigen möchten, gilt sie für viele andere Kulturfreunde als eine zeitlose Form musisch-ästhetischer Bildung – sie ist ein Stück Zeitgeschichte. Nicht umsonst wird die Oper als die emotionalste aller Kunstformen angesehen. Vor dem Opernbesuch schnell in den Anzug oder in das Abendkleid schlüpfen und ab zur Aufführung! Oder ab auf das Sofa und die Oper von dort aus genießen? Ja, warum denn eigentlich nicht?! Passionierte Opernliebhaber, aber auch neugierige Laien haben seit dem 8. Mai 2015 die Möglichkeit, Gesamtübertragungen diverser Opern im Internet zu entdecken und zu genießen. Die Netzseite „The Opera Platform“ (= Die Plattform für Opern) stellt jeden Monat mindestens eine komplette Aufführung einer Oper aus einem europäischen Opernhaus kostenlos zur Verfügung. Den Anfang machte Verdis „La Traviata“, als nächstes folgt Puccinis Meisterwerk „La Bohème“. Die Produktionen sind in sechs Sprachen untertitelt, darunter auch Deutsch, und können sechs Monate lang abgerufen werden. Als Höhepunkt sind die Aufführungen auch als Direktübertragung zugänglich, so dass man zwar auf dem heimischen Sofa sitzt, aber gleichzeitig das Gefühl vermittelt wird, in der Wiener Staatsoper oder im spanischen Teatro Real zu sein…

Weiterhin haben Interessierte Zugang zu Dokumentarfilmen über die facettenreiche Opernwelt, aber auch zu Interviews mit Künstlern sowie Hintergrundberichten. Die Plattform beruht auf der Partnerschaft zwischen Opera Europa, einem Netzwerk für Opern- und Festspiele, dem Kultursender ARTE und fünfzehn europäischen Opernhäusern, darunter auch die Komische Oper Berlin sowie die Oper Stuttgart.

Auch wenn sie schon von vielen Kritikern totgesagt wurde, ist die Oper doch ein Zeugnis der Musikentwicklung und Teil kultureller Bildung. Natürlich muss sie nicht von allen bewundert werden. wie bereits erwähnt: entweder man findet Gefallen an ihr, oder aber man lehnt sie ab. In jedem Fall bietet sie ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, das man auch gemütlich im Pyjama von zu Hause aus erfahren kann – die Füße dürfen natürlich auch hochgelgt werden!