Ein Besuch im Zoo – nicht nur was für Kinder

Ausflugstipp

Wann wart ihr das letzte Mal im Zoo? Als Kinder mit euren Familien, mit der Schulklasse beim Wandertag? Viel zu selten geht man als Erwachsener in den Zoo, dabei ist gerade bei sommerlichem Wetter ein Ausflug in den Tierpark eine schöne Abwechslung vom stressigen Alltag. Welche Zoos ihr euch anschauen könnt? Hier eine kleine Auswahl:

Im Norden bietet sich ein Besuch im Tierpark Hagenbeck an. Der Tiergarten ist seit jeher in Familienbesitz und ist nicht nur bei den Hamburger Bürgern beliebt, sondern ist auch tiergärtnerisch in die Geschichte eingegangen: denn die Hagenbecks haben den ersten Zoo ohne Gitter gebaut. Mit der innovativen Bauweise, die sich Gräben und Wasserläufe zunutze macht, waren sie bereits vor über 100 Jahren Vorreiter der modernen Tierhaltung. 

Heute begeistern sie mit dem Eismeer, das die Besucher in die faszinierende Tierwelt der Arktis entführt. Eisbären, Walrosse, Seebären und verschiedene Pinguinarten können über und unter Wasser bestaunt werden. Hier gelang 2014 auch die erste Nachzucht eines Walrosses in Deutschland. Aber nicht nur in die kalten Regionen der Welt kann man bei Hagenbecks eintauchen, auch die afrikanische Savanne lädt zum Staunen ein. Hier sieht man auch, was mit gitterlosem Zoo gemeint ist. Scheinbar ohne Trennung leben dort Löwen, Zebras und Flamingos Seite an Seite. Zusätzlich zum eigentlichen Tierpark kann man auch noch das Tropen-Aquarium besuchen – dazu empfiehlt es sich, das Kombiticket zu kaufen.

Weiter im Westen der Republik ist der Kölner Zoo eine Reise wert. Als drittältester Zoo Deutschlands 1860 gründet, lädt der Tiergarten mit seinen schönen Parkanlagen und der liebevollen Bepflanzung zum Verweilen ein. Besonders imposant ist die Elefantenanlage des Zoos, der Elefantenpark. Und das ist es auch, ein Park – mit seinen 2ha nimmt die Anlage ca. 10% der gesamten Zoofläche ein und ist somit die größte Elefantenanlage nördlich der Alpen. Zur Zeit leben dort 16 Asiatische Elefanten, erst diese Woche ist das bereits dritte Elefantenjunge dieses Jahres zur Welt gekommen. Der Elefanten-Rasselbande beim Spielen zuzuschauen macht Freude! Überhaupt, die Dickhäuter im Kölner Zoo sind besonders sehenswert. Die Flusspferde leben gemeinsam mit Nilkrokodilen im sogenannten „Hippodom“ – wie es sich für kölsche Tiere gehört. Besonders lobenswert ist, dass wie viele andere Zoos in Deutschland der Kölner Zoo Arten- und Naturschutz Projekte im Freiland unterstützt. Übrigens, für Studenten gibt es ermäßigten Eintritt.

Beschaulich am Fuße des Taunus liegt der Opelzoo, tatsächlich von Georg von Opel, dem Enkel der Firma Opel, gegründet. Direkt am Eingang des Zoos ist die „Afrika Savanne“ zu sehen, die mit ihrem großzügigen Gelände Platz für Giraffen, Zebras und Gnus bietet. Ihrem natürlichen Verhalten nach teilen sich die Arten die Savanne. Die verschiedene Arten im Einklang zu sehen, ist ein tolles Erlebnis. Aber auch andere afrikanische Tiere sind im Zoo zu sehen. So haben die Afrikanischen Elefanten 2013 eine neue Anlage bekommen. Drei Elefanten, zwei Kühe und ein Bulle, leben zur Zeit im Zoo. Für die Hundebesitzer unter euch, anders als in Hamburg oder Köln, dürfen eure Vierbeiner für 2 Euro mit in den Opelzoo.

Wenn ihr also euren nächsten Ausflug plant, denkt daran, Zoos sind nicht nur etwas für die Kleinen. Denn Zoologische Gärten sind heute nicht mehr bloß Orte der Tierbeschau, sondern Orte der Bildung, der Forschung, des Natur- und Artenschutzes und der Erholung. Weltweit sind die Zoos in Verbänden organisiert, haben Haltungsrichtlinien und führen Zuchtbücher. Wer dazu mehr erfahren möchte, kann dies auf der Seite des deutschen Verbands der Zoologischen Gärten tun. Besonders zu dieser Jahreszeit, wenn alles erblüht und die Jungtiere geboren werden, lohnt sich also ein Besuch.

Fotos: privat, Julia Pagel