Hurricane Festival 2017 – ein Resümee

Vor einigen Wochen habe ich euch in einem Artikel einige Tipps für einen gelungenen Festivalsommer mit auf den Weg gegeben. Nun durfte ich mich selber wieder in ein aufregendes Festivalwochenende begeben und habe wie in jedem Jahr einen ganzen Haufen Eindrücke gesammelt.
Das Hurricane Festival findet seit 1997 auf der Motorrad-Sandrennbahn Eichenring in einem beschaulichen Örtchen bei Scheeßel statt. 70.000 Besucher werden jedes Jahr erwartet. Damit zählen das Hurricane und das Schwesterfestival Southside mit zu den größten Musikfestivals Deutschlands. An drei Tagen spielen Bands aus aller Welt auf unterschiedlichen Bühnen zu unterschiedlichen Musikrichtungen.
Wie in jedem Jahr war ich gespannt, welche neuen Ideen sich die Veranstalter für dieses Jahr ausgedacht haben, welche Künstler mich überraschen würden und wie tief man im Matsch versinken würde.

Alles begann auch in diesem Jahr wieder mit viel Matsch und Regen. Am Donnerstag fegte ein großes Unwetter über Niedersachsen und erschwerte vielen Besuchern die Anreise. Allen, die noch nicht unterwegs waren, wurde geraten, erst am nächsten Tag anzureisen. So verschob sich unsere Autofahrt auf Freitagmorgen. Die Helfer vor Ort hatten ihr Bestes gegeben und die Parkflächen wieder befahrbar gemacht und große Flächen des Campingplatzes mit Heu ausgelegt. Leider würden sie dies am Wochenende noch einige Male tun müssen.

Im Gegensatz zu unseren letzten Jahren in Scheeßel reisten wir dieses Jahr zum ersten Mal nur zu zweit anstatt mit einer großen Gruppe. Wir waren somit sehr gespannt, wie es uns gefallen würde. Oft hatten wir uns nach dem Festival über uns selber geärgert, da man häufig auf dem Campingplatz versackt ist bei der ein oder anderen Dose Bier und somit viele Bands verpasst hat. Dies sollte uns in diesem Jahr nicht nochmal passieren, denn schließlich waren die Festivalkarten mit knapp 200 Euro kein Schnäppchen. Und siehe da – es zog uns zu zweit fast den ganzen Tag vor die Bühnen. Auf dem Festivalgelände befinden sich drei Bühnen und ein Zelt, auf und in denen die Künstler und Bands von Mittags bis spät in die Nacht auftreten. Neben bereits bekannten Bands sahen wir uns auch unbekannte, aber auf den ersten Blick vielversprechende Interpreten an. Darunter waren viele positive Überraschung, wie die britische Band „Skinny Lister“ oder der australische Sänger Xavier Rudd. Lediglich die Tontechnik wurde einigen Künstlern zum Verhängnis, wie beispielsweise der amerikanischen Band „Green Day“, die als einer der Headliner im Abendprogramm auftraten. Die drei Jungs hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und gaben Vollgas, jedoch kann man das von den Boxen nicht behaupten. Nachdem wir immer wieder unsere Position vor der Bühne gewechselt hatten, fanden wir zum Schluss noch einen Platz, der die Musik der Band einigermaßen angemessen rüberbrachte. Auch bei vielen anderen Auftritten wartete man vergeblich, dass die Musik lauter gedreht wurde. Schade!

Neben den vielen Künstlern, die uns begeisterten und den ganzen Tag erfreuten, schauten wir uns auch an, wie sich das Festivalgelände in diesem Jahr entwickelt hatte. Neben dem vielfältigen und teilweise überteuertem Angebot an Essen und Trinken, können die Besucher auch ganz bequem im Penny einkaufen gehen, der für das Festival auf dem Campingplatz errichtet wurde und einem „normalen“ Einkaufsladen in nichts nachsteht. Damit den Zuschauern auch nicht langweilig wird, können sie zudem zwischen einem Riesenrad, Bungee Jumping und einer Riesenrutsche wählen. Ob das alles wirklich nötig ist für ein Musikfestival sei mal dahingestellt. Denn mit den Jahren wird das Hurricane Festival immer größer und somit auch immer teurer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es sich zu einer eigenen Stadt entwickelt hat 😉 Viel fehlt nicht mehr!

Und trotz Matsch, Regen und verbesserungswürdiger Tontechnik war es auch in diesem Jahr wieder ein schönes, aber auch anstrengendes Wochenende mit wenig Schlaf und langanhaltenden Rückenschmerzen, aber dafür auch vollgestopft mit vielen Eindrücken und neuen musikalischen Entdeckungen!

Bildquelle: Privat