Alltag – Fluch oder Segen?

turtle (1)Für die einen so, für die anderen so, oder? Könnte es nicht auch sein, dass es auf die Art und Weise des jeweils Alltäglichen ankommt? Ein bisschen Struktur im Leben, die uns mithilfe von routinierten Abläufen Sicherheit gibt, z.B. im Schul- oder Uniablauf, kann sicher nicht schaden. Doch wenn man in gewisse Unterrichte oder Seminare geht und dort einen immer wiederkehrenden langweiligen Lehrer oder Dozenten vorfindet, kann das allerdings eine ganz schöne Zerreißprobe darstellen. Ein ebenso schwieriger Umstand ist es wohl, wenn sich in der Freizeit gähnende Langeweile breitmacht, weil man immer wieder dieselben Dinge macht, aufgrund der Gewohnheit und eben nicht mehr aus Überzeugung und Spaß an der Sache.

Also, was kann man anstellen, wenn diese Situationen eintreten? Ehrlich gesagt, zu den langweiligen Lehrern und Dozenten fällt mir nicht allzu viel ein, was man da verändern könnte. Meistens traut sich auch keiner, die Lehrkraft einmal darauf anzusprechen, obwohl ich vielen von ihnen unterstelle, dass sie sich freuen würden, einmal eine ehrliche Rückmeldung zu bekommen. Und nur so kann man auch was verändern.

Aber was die eigene Freizeit angeht, kann man schon so einiges tun. Zuerst braucht es allerdings die Einsicht, dass etwas langweilig wird. Dann kommt die Überlegung, wie man daran arbeiten kann und was es dafür braucht, um Veränderungen herbeizuführen.

Sind diese Dinge geklärt, kann man sich daran machen zu überlegen, was einem denn zusätzlich oder stattdessen so gefallen könnte. Woran habe ich gerade richtig Lust oder woran könnte ich eine richtige Lust entwickeln?

Ein kleines Beispiel dafür aus meinem Leben: Letztens hat mich jemand gefragt, ob ich nicht mal Lust hätte, mit zum Klettern zu gehen. Ich hatte vorher nie wirklich drüber nachgedacht, weil ich immer davon ausging, ich sei nicht der Typ zum Klettern. Aber nachdem er mir die Vorzüge dessen erläutert hatte, bekam ich Lust, das mal auszuprobieren. Und schwupps habe ich ein neues Element in meinen Freizeit-Alltag eingebaut.

Eine andere Idee wäre, sich mit einer Fremdsprache auseinander zu setzen. Da weiß man von vorn herein, dass man damit wohl über einen längeren Zeitraum beschäftigt sein wird. Das Lernen würde sehr persönlich, nach eigenen Vorstellungen, vonstatten gehen, womit man auch einer zukünftigen Langeweile vorbeugen kann, denn so lebendig, wie eine Sprache ist, kann und sollte auch das Lernen einer Sprache lebendig sein.

Mein dritter und letzter Einfall für heute wäre, einfach mal etwas zu schreiben, z.B. Gedichte, vielleicht eine Kurzgeschichte oder doch lieber eine Kindergeschichte? Wie aber stellt man das am besten an? Wie schreibt man eigentlich eine Kurzgeschichte und wie kommt man zum ersten entscheidenden Satz einer Geschichte? Oder welche verschiedenen Möglichkeiten, Gedichte zu verfassen, gibt es eigentlich?

Es gibt so wahnsinnig viele Ideen, seinen vermeintlich langweiligen Alltag aufzupolieren. Wichtig ist nur, dass ihr daran arbeitet und ungeliebte Gewohnheiten nicht einfach hinnehmt.

Um es mit den Worten einer guten Freundin auszudrücken:

„Die Alltäglichkeit ist kein Fluch, sie sollte sich nur hin und wieder mit der Spontaneität zusammentun.“

Eure Emma