18App

In einer Zeit der Wirtschaftskrise, in der vor allem Familien besonders betroffen sind, wurde im Jahr 2016 in Italien eine wirtschaftliche Maßnahme namens “Bonus Cultura” (Kulturbonus) eingeführt, die sich an alle Jugendlichen im Alter von 18 Jahren, wendet (deswegen auch 18App genannt).

Dieser “Kulturbonus” ist ein Gutschein in Höhe von 500,00 €, der innerhalb von 12 Monaten ausgegeben werden kann für: Kino, Musik, Konzerte, Bücher, kulturelle Veranstaltungen, Museen, Theater, Musik-, Theater- und Fremdsprachenkurse, bis der Kredit aufgebraucht ist. Für den Zugriff auf die App ist eine digitale ID-Karte notwendig, die die Sicherheit bietet, dass der Bonus nur von 18-Jährigen genutzt werden kann, da die Zugangsdaten persönlich sind. Auf diese Weise will die Regierung einerseits den Familien wirtschaftlich helfen, andererseits die Entwicklung des künstlerischen und kulturellen Erbes Italiens fördern, indem Sie den Jugendlichen, die generell zu einer schwer zugänglichen Altersgruppe angehören, die Möglichkeit bietet, sich für die Kultur zu engagieren.

Die Einführung des Bonus hat auch zu einem weiteren wichtigen Ergebnis beigetragen nämlich die Digitalisierung des Landes, denn für den Zugang zu dieser wirtschaftlichen Maßnahme ist es absolut notwendig, sich bei akkreditierten staatlichen Stellen zu registrieren, um den Zugangscode namens “Spid” zu erhalten. Das ausgezeichnete Ergebnis, rund 350.000 eingeschriebene Jugendliche, hat die Regierung dazu veranlasst, nicht nur die Initiative für die kommenden Jahre zu erneuern, sondern auch Wege zu finden, um diese zu verbessern.

Natürlich kritisierte die Opposition die Initiative mit der Begründung, dass es in dieser heiklen wirtschaftlichen Phase nicht angebracht sei, einen solchen Bonus zu gewähren. In der Tat zeichnet sich der Erfolg nicht nur hinsichtlich der hohen Zahl der eingeschriebenen Jugendlichen ab, eine Zahl, die im Jahr 2017 weiter gestiegen ist, sondern auch, weil sie eine Reihe von Verkäufen im Bücherbereich registrierte, der in den letzten Jahren stark unter der Wirtschaftskrise gelitten hatte. Auch gab es eine Zunahme des Eintrittskartenverkaufs für Kinos und Theater, die eine zunehmende Zuschauerentfernung und Desinteresse erlitten hatten, aber vor allem ist eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Unternehmen entstanden, um die Interessen und Wünschen der Jugendlichen zu befriedigen.

Darüber hinaus hat diese Initiative auch das Interesse anderer europäischer Regierungschefs geweckt, insbesondere des französischen Staatspräsidenten, Emmanuel Macron, der diesen Kulturbonus auch in Frankreich umsetzen will.

Ein Gastbeitrag von Martina Graniero.

Foto: Wikipedia / Di Orric / CC BY-SA 3.0