Kindheitserinnerung Freundebuch

In der Grundschule zog es seine Runden, bei manchen vielleicht sogar schon im Kindergarten – das gute alte Freundebuch. Wann habt ihr zuletzt an euer Freundebuch gedacht? Könnt ihr euch noch erinnern, wen ihr alles habt eintragen lassen? Wart ihr jemand, der direkt die ganze Klasse inklusive LehrerIn eingeladen hat, sich zu verewigen? Oder habt ihr es mit der Bezeichnung „Freund“ ganz streng genommen und habt wirklich nur den engsten Kreis hineinschreiben lassen?

Wer damals in ein Freundebuch eintragen durfte war stolz. Man nahm es mit nach Hause und überlegte sich, wie man die Zeilen füllen konnte. Gut, sicherlich gab es auch die Kandidaten, die das Buch mitnahmen und dann wochenlang nicht wieder rausrückten, weil sie keine Lust hatten sich die Mühe zu machen, doch in der Regel behandelte man die Freundebücher mit Ehrfurcht.

Wer schon sicher schreiben konnte, hat mit krakeligen Riesenbuchstaben die Zeilen selbst ausgefüllt. Wieder andere haben sich von den Eltern helfen lassen. Und so machte man sich Gedanken über die wichtigen Fragen des Lebens: Was möchte ich werden, wenn ich groß bin? Was war mein bisher größtes Abenteuer? Oder was ist mein liebster Witz?


Natürlich hat man die Seiten derjenigen durchgeblättert, die vor einem hineinschreiben durften. Hat die Fotos begutachtet und so manch neue Information über seine Klassenkameraden erfahren. Man hat aber auch sich selbst reflektiert und sich, wenn man denn ernsthaft an die Unternehmung Freundebuch herangegangen ist,  Mühe mit den Antworten gegeben.

Umso interessanter ist es natürlich für uns nach so vielen Jahren noch einmal in das Freundebuch hineinzuschauen. An manche der Leute im Buch habt ihr vermutlich Jahre oder gar Jahrzehnte nicht mehr gedacht? Vielleicht ist euer erster Schwarm dabei? Leute, mit denen ihr noch jahrelang in dieselbe Klasse der weiterführenden Schule gegangen seid? Oder auch Mitschüler, mit denen ihr tatsächlich auch heute noch immer in Kontakt seid? Euch wird beim Durchblättern so manche Episode eurer Kindergarten- oder Grundschulzeit wieder in den Sinn kommen.

Aber nicht nur an die anderen werdet ihr euch erinnern, sondern vor allem auch an euer eigenes früheres Selbst. Was habt ihr als Berufswunsch eingetragen? Seid ihr tatsächlich Feuerwehrmann, Fußballprofi oder Forscherin geworden? Welche Dinge mochtet ihr damals so überhaupt nicht und ist das heute immer noch so? Esst ihr immer noch am liebsten Pizza, Würstchen oder Königsberger Klopse?

Wisst ihr also noch, wo sich euer Freundebuch befindet? Sicherlich könnt ihr es in einem Umzugskarton oder gut versteckt in eurem alten Kinderzimmer finden. Es lohnt sich allemal, hineinzuschauen und sich an sein früheres Ich und die Wegbegleiter der Kindheit zu erinnern. Macht euch auf die Suche und begebt euch auf eure ganz persönliche Reise in die Vergangenheit.

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