Briefe schreiben

Hand aufs Herz! Wann habt ihr euren letzten handgeschriebenen Brief verfasst, geschweige denn ihn mit einem Füller geschrieben? War es vielleicht im Rahmen einer Deutschstunde in der Schule und damit mehr oder weniger erzwungen? In Zeiten von E-Post, SMS, Twitter & Co. denken immer weniger Menschen darüber nach, sich einmal die Zeit für einen handgeschriebenen Brief zu nehmen, oder sie denken darüber nach, können aber die Zeit dafür nicht aufbringen. Ich würde euch gerne an das gute alte Briefeschreiben erinnern und welche Freude damit verbunden ist – sowohl für den Verfasser, als auch für den Leser.

Stellt euch vor, eure beste Freundin oder euer bester Freund sieht in ihren/seinen Briefkasten und findet ganz unerwartet einen Brief von euch darin. Die Überraschung, aber auch die Freude wird sicherlich sehr groß sein. Und ihr als Verfasser habt die Freude an der kreativen Gestaltung und noch mehr daran, der oder dem anderen eine Freude zu bereiten. Wichtig dabei ist, dass der Brief handgeschrieben ist und per Post geschickt wird, denn das ist heutzutage sehr selten geworden, was die Überraschung und die Freude steigert.

Beim Verfassen eines eigenen Briefes kann der Aufwand gering bis sehr aufwendig sein. Es fängt bei der Wahl des Briefpapiers bereits an. Nimmt man ein fertiges Motivpapier aus dem Kaufhaus oder gestaltet eins über www.deutschepost.de und druckt es dann mit einem sehr guten Drucker aus oder gestaltet man sich selbst eins am Schreibtisch. Es kann bspw. Pergament (sehr schönes, etwas dickeres altes Papier) auch zuhause selber gemacht werden. Anleitungen dafür findet ihr in einschlägigen Bastelbüchern oder im Internet. Zum Schreiben an sich würde ich vorschlagen, zuerst die Schriftform zu wählen (Schreibschrift sollte klar sein, aber es gibt verschiedene Schreibweisen, die ihr ausprobieren könntet) und dann den Füller oder genauer gesagt, die Feder des Füllers. Wenn ihr bspw. die Schreibform Kalligraphie ausprobieren wollt, solltet ihr eine entsprechende Feder dafür benutzen. Näheres findet ihr wieder in einschlägiger Literatur oder im Internet. Aber auch, wenn ihr eure eigene Handschrift benutzt, könnt ihr zwischen verschiedenen Schreibfedern die für euch beliebteste auswählen. Ideen zum Text wären bspw. ein (selbst verfasstes) Gedicht, ein Liebesbrief für die/den Liebste/n, oder ein besonderes Erlebnis, was ihr gerne preisgeben wollt oder alles zusammen. Zudem könntet ihr eurem Brief passende (selbst geschossene) Fotos, Bildchen, Oblaten oder Gebasteltes beifügen. Eine Besonderheit noch zum Verschicken des Briefes: ihr könntet den Brief rollen, mit einer Schleife binden oder, wie früher üblich, mit einem Siegel (die kann man sich erstellen lassen) versehen und sie dann, entsprechend der Größe, als Großbrief oder als Päckchen versenden.

Wer zudem Lust auf eine Brieffreundschaft im Ausland hat, kann unter post@vds-ev.de eine Anfrage an den Verein Deutsche Sprache e.V. senden, mit Namen, Alter, Adresse, Hobbys und Zielort. Dort wird dann versucht, euch eine entsprechende Brieffreundschaft zu vermitteln.

Ich gebe euch Brief und Siegel 🙂 darauf, dass sich die oder der Empfänger/in sehr über euren Brief freuen wird!