Kinotipp
Die meisten Filme zeigen Menschen, die auf der Suche nach sich selbst, dem Glück und Erfüllung sind. Wenige aber tun dies so wie Maren Ades Toni Erdmann – gleichzeitig zurückhaltend, realistisch und eindringlich. In einer alles andere als gewöhnlichen Mischung aus schamloser Wirklichkeitsdarstellung und märchenhaften Wendungen geht es um viel mehr als eine bloße Vater-Tochter-Beziehung. Der deutsche Film, der seine Premiere beim Filmfestival in Cannes feierte, zeigt, wozu die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, Erfolgsdruck und fehlende zwischenmenschliche Nähe führen können. Und dennoch macht er Mut, dass zumindest ein kleines Schlupfloch aus der Entfremdung existiert.