Gebrauchtes – Fluch oder Segen?

Jeder von uns versucht zu sparen. Egal, ob wir Schüler, Student oder erwerbstätig sind – wie achten überall auf den Geldbeutel. Mittlerweile ist das günstige Einkaufen in allen Bereichen möglich – ob es Möbel, Haushaltsgeräte oder Kraftfahrzeuge sind. Plattformen wie eBay (Kleinanzeigen), Kleiderkreisel oder quoka stellen eine Schnittstelle zwischen Käufern und Verkäufern dar. Oft handelt es sich bei den Angeboten um gebrauchte Artikel, die jedoch in einem guten Zustand und nur zu einem Bruchteil des Neupreises zu haben sind. Die Übergabe der Waren erfolgt entweder persönlich oder (meist) durch eine Vorkassenzahlung und anschließende Versendung des Artikels. Können wir jedoch einer unbekannter Person trauen, dass der Artikel wirklich so ist, wie er beschrieben wurde?

Ich bin bereits seit 9 Jahren auf Verkaufsplattformen angemeldet und dort auch “unterwegs”, mal mehr mal weniger. Mit der Zeit sammelten sich einige Artikel zum Verkauf, viel mehr habe ich jedoch eingekauft. Das Nutzen von eBay und vergleichbaren Verkaufsportalen weiß ich besonders seit eineinhalb Jahren zu schätzen – als Student muss man jeden Cent zwei Mal umdrehen.

Um es jedoch auf einen Punkt zu bringen – besonders schlechte Erfahrungen habe ich nicht gesammelt. Weder bezüglich des Artikels, noch des Verkäufers. Einmal erwarb ich ein Mobiltelefon für einen Freund. Dabei stellte es sich heraus, dass dieses einen Defekt aufweist, der eine Weiterbenutzung unmöglich machte. Der Verkäufer (ein Privatverkäufer, der keine Gewährleistung auf seine Artikel geben muss) nahm jedoch das Telefon problemlos zurück und erstattete den gesamten Betrag – angeblich habe das seine Tochter gehabt – und er habe es nicht genügend getestet.

Anders habe die Situation mit einem etwas älteren Mobilrechner aus. Der Verkäufer versicherte, dass dieser vollkommen in Ordnung ist – es stellte sich heraus, dass der Akkumulator nicht richtig arbeitet. Es kam zu einem Streit, der allerdings nie gelöst werden konnte – kurzerhand erwarb ich für kleines Geld einen Zusatzbatterie und beendete die Odyssee.

Ein weiteres Problem steht die Unwissenheit dar, was mit dem gekauften Artikel geschah. Auch wenn das Telefon gut aussieht und einwandfrei funktioniert, gibt keinerlei Aussage über den Umgang vor dem Kauf. Ein für mich erworbenes Mobiltelefon hatte einige Wochen nach dem Erwerb schlechten Mobilfunkempfang – es stellte sich heraus, dass es paar Monate davor einen Wasserschaden hatte. In diesem Fall konnte ich es nur entsorgen.

Nichtsdestotrotz bleiben Gebrauchtartikel sehr attraktiv. Nicht einmal konnte ich zum Beispiel einen Schreibtisch, der über 100 Euro wert ist, für einen Euro erstehen – die Auktion bei eBay erfreute sich eher kleiner Beliebtheit, da der Artikel abgeholt werden musste.

Günstig zu leben und einzukaufen ist also nicht schwer. Man sollte jedoch einige Punkte beachten:

  • die Bewertungen des Verkäufers durchlesen, bei vielen negativen Erfahrungen lieber meiden
  • Artikel, deren Bezahlung und Versand nicht vom Portal begleitet bzw. abgesichert wird, nur selbst abholen
  • Preise vergleichen, möglicherweise ist es sinnvoller den Artikel neu zu erwerben und kein Risiko wegen möglicher Defekte einzugehen (zweijährige Gewährleistung)

Und nun, wünsche ich euch viel Spaß beim Stöbern und Sparen!

Peter