Ein Tag in Bonn

imageVor kurzem bin ich mit einer Freundin zu einem Tagesausflug nach Bonn aufgebrochen. Auf unserem Spaziergang am Rhein wurden wir von einem Schneetreiben begleitet (da tut der warme Kakao in einem städtischen Café doch gleich doppelt gut) und das Haus der Geschichte sollte unser Ziel sein – aber da gibt es ja noch so viel mehr zu entdecken.
Bonn hat eine Museumsmeile. Das klingt doch schon mal ganz gut. Ganz so reich mit Museen ausgestattet, wie etwa die Düsseldorfer Altstadt mit Kneipen, ist sie zwar nicht, aber immerhin kann man dort viele, viele Stunden oder auch Tage damit verbringen, sich Geschichte und Moderne anzusehen und zu erleben.
Leider haben wir nur drei Ausstellungen geschafft – allerdings war eine davon kilometerlang. Und weil es so schön war, nehme ich euch an diesem Wochenende mit in unsere ehemalige Hauptstadt: also folgt mir ins Haus der Geschichte.

Die Dauerausstellung zeigt auf 4000qm die deutsche Geschichte seit 1945. Sie beginnt also genau da, wo der zweite Weltkrieg endete. Insgesamt wird die Ausstellung in einem Rundgang durchlaufen. Dieser beginnt in der bedrückenden Atmosphäre der Nachkriegszeit und führt durch die folgenden Jahrzehnte. Trotz der Länge der Ausstellung bleibt sie bis zuletzt spannend, denn sie ist darauf ausgelegt, erlebt zu werden. In den Trümmerhaufen zum Beispiel, finden sich Monitore, die Aufnahmen der zerstörten Städte zeigen.
Gehen wir weiter, gelangen wir in eine Abfolge von kleineren Räumen, die den damaligen Schwarzmarkthandel und die Medien zum Thema haben. Gerade im Bereich des Schwarzmarktes ist man auch auf sein Gehör angewiesen, um die Machenschaften nachzuvollziehen. Anschließend durchlaufen wir einen Flugzeugkörper, in dem Holzkisten gelagert sind. Solche Kisten waren damals gefüllt mit Lebens- und Hilfsmitteln für die deutsche Bevölkerung.
Im Bereich der 60er Jahre begegnen wir dann nicht nur neumodischen Chromtoastern, Staubsaugern und Kleidern nach amerikanischer Mode, sondern auch einem echten Astronautenanzug. Und nach einem Besuch in dem kleinen Kino, in dem Ausschnitte aus Filmen wie “Die Halbstarken” gezeigt werden (absolut lustig sind auch die Werbefilme), geht es vorbei an einem rosa VW-Bus aus den 70ern. Dann geht es ab in die 80er Jahre-Abteilung, in der die Arbeitslosigkeit zum Thema wird, aber auch die ersten Computer. Eine einfache Tastatur für 498 Mark? Da kann man doch heute nur den Kopf schütteln.
Abschließend kann ich sagen, dass das Haus der Geschichte schon aufgrund seiner Abenteuerlichkeit eine Reise wert ist.

Nachdem wir die Dauerausstellung im Haus der Geschichte hinter uns gelassen hatten, lockte uns ein außerirdisches Wesen in die futuristische Welt der Science Fiction. Begleitet von seltsamen Geräuschen machten wir uns auf den Weg durch die unendlichen Weiten, denn in der Ausstellung „Science Fiction in Deutschland“ gibt es Plastiken, Filmplakate, Kleider, Requisiten und Spielsachen zu sehen. Von Metropolis aus den 20er Jahren über Fliegende Untertassen greifen an aus den 50ern und Raumpatrouille Orion (60er) – übrigens die erste deutsche Science-Fiction Fernsehserie – bis zu Krieg der Sterne (70er) ist alles dabei, was das Raumfahrt-Herz begehrt. Auch die Auswirkungen des Genres auf den gesellschaftlichen Alltag werden deutlich gemacht.

Und dann? Dann standen wir ihm gegenüber! Dem…chrrrr…chrrrr…Vater. Dem Herrscher des Todessterns: Darth Vader. Und mutig wir waren.
Möge die Macht mit euch sein!
Lisa